Menschenwürdiges Wohnen, Arbeiten und Leben.
Unsere Vision
Wir sind überzeugt, dass nachhaltige Lösungen für ein menschenwürdiges Wohnen, Arbeiten und Leben Grundlagen für ein lebendiges und friedvolles Miteinander in unserem Land sind. Deswegen haben wir den DVJW gegründet. Dieser Verband soll gesellschaftliche und soziale Rahmenbedingungen für eine gemeinwohlorientierte Zukunft schaffen.
Worum es uns geht
Deutschland ist ein Mieterland wie kein anderes in der EU. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung wohnt hier zur Miete, insbesondere in den Ballungsgebieten.
Auf dem Mietwohnungsmarkt hat über viele Jahre eine Konzentration stattgefunden, und große Wohnungskonzerne sind entstanden. Kapitalinteressen bestimmen zunehmend das Feld, und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums bleibt weit hinter den öffentlichen Zielen zurück. Bezahlbarer Wohnraum ist ein sehr seltenes Gut geworden. Zunehmende Aktivitäten von Finanzinvestoren auf dem Immobilienmarkt setzen die wohnungsbezogene Daseinsvorsorge massiv unter Druck. Die vielen Mieterinnen und Mieter sind für ihre monatlichen Mietzahlungen auf ein solides Einkommen angewiesen. Seit Jahrzehnten sinkt in Deutschland die Bindung der Unternehmen an Tarifverträge. Nicht überall ist damit garantiert, dass die Einkommen abhängig Beschäftigter die Inflation ausgleichen oder eine Teilhabe am Produktivitätsfortschritt gewähren.
Nicht immer Schritt haltende Einkommen stehen explodierenden Mieten und einem vielfach zu geringen Bestandsangebot gegenüber. In den letzten anderthalb Jahrzehnten haben sich die Mieten in vielen Großstädten mehr als verdoppelt. Hinzu kommen Steigerungen in den Nebenkosten, die im Kern auf die Energiepreise und klimaschonende Sanierungskosten zurückzuführen sind.
Alles in allem stehen Mieterinnen und Mieter unter massivem persönlichem Druck, den steigenden Mietkosten – neben all ihren anderen Verpflichtungen – gerecht zu werden. Das betrifft insbesondere die mittleren und unteren Einkommensbezieher. Gelingt der Spagat nicht, ist der Auszug aus der bisherigen Wohnung mitsamt der Familie nötig. Nicht selten sind nach einer von Existenzsorgen geprägten, nervenaufreibenden Suchzeit im umkämpften Wohnungsmarkt längere Wege- und Pendelzeiten die Folge. Gleiches kann passieren, wenn Mietern ein privater Wohnungseigentümer wegen Eigenbedarfs kündigt. Und nicht selten besteht der „Eigenbedarf“ dabei inzwischen in der spekulativen Weiterverwertung des mietentkernten Wohnraums. Auch hier steht der Kapitalanlagegedanke im Vordergrund und spreizt den Widerspruch zu Gemeinwohl und Daseinsvorsorge weiter auf. Erhebliche gesellschaftliche Spannungen könnten die Folge einer Fortsetzung dieser Entwicklung sein. Erste radikale Ansätze, Pläne und Ideen – wie die einer totalen Enteignung – sind bereits entstanden.
Der „Deutsche Verband Job und Wohnen“ geht einen anderen Weg.
Wir sind ein überparteilicher und unabhängiger Think Tank, der alle gesellschaftlich relevanten Kräfte vereint. Als Plattform haben wir uns einer gemeinwohlorientierten Daseinsvorsorge im Bereich des Wohnens verpflichtet. Wir entwickeln im breiten gesellschaftlichen Dialog und in der Arbeit unserer Fachforen erforderliche Rahmenbedingungen sowie Ansätze, Konzepte und Ideen, die die Schaffung und Ausgestaltung bezahlbaren Wohnraums unter ökologischen Standards und verbunden mit nachhaltigen Projekten ermöglichen. Im Kern geht es um ganze Wohnquartiere, die ein nachbarschaftliches Miteinander sowie diverse gemeinschaftliche Räume, Infrastrukturen und Begegnungsmöglichkeiten umfassen. Unsere Ideen integrieren ökologische Mobilitätskonzepte sowie Energie- und Selbstversorgerkonzepte und berücksichtigen die unterschiedlichen Anforderungen von Familien genauso wie die von älteren Menschen, Personen mit Einschränkungen oder Pflegebedürftigen. Alles wird im Quartier gleichermaßen abgedeckt. Unsere Konzeptionen berücksichtigen zudem die Anforderungen aus „New Work“, die an die Verbindung von Job und Wohnen gestellt werden. Dabei sind uns kurze Wege zur Arbeit, die Gestaltung guter Optionen für Homeoffice und Antworten auf den Fachkräftemangel ein zentrales Anliegen.
Das Fundament unserer Ansätze gründet auf dem gemeinwohlorientierten Gedanken der Genossenschaft, den wir in einmaliger Form mit einem Wohneigentumsrechtserwerb verbinden. Für die Bezahlbarkeit setzen wir auf die Instrumente des Erbbaurechts, eine kluge gemeinschaftsorientierte Nutzung vorrangig kommunaler Baulandflächen, eine modulare moderne Bauweise, Veränderungen im Bauplanungsrecht und öffentliche Förderinstrumente, die ineinandergreifend zu verbinden sind. Außerdem entwickeln wir Wege für die Tarifvertragsparteien – also für Unternehmen und Gewerkschaften – um im Bereich der Betrieblichen Altersvorsorge den Aspekt des Wohnens zu stärken und über tarifvertragliche Bausteine Entlastung bei der Finanzierung für Beschäftigte zu schaffen. Für Mieterinnen und Mieter schlagen wir neue kollektivrechtliche Instrumente vor, um ihre Rechtsposition bei der Festlegung der Miethöhe kollektiv zu entwickeln und individuell zu stärken.
Unsere Ideen geben Antworten auf den Fachkräftemangel und sind in der Lage, regionale Strukturentwicklung unmittelbar und integriert voranzutreiben. Wir haben dazu zwei Initiativansätze für Wohnprojekte entwickelt: zum einen die „Regionalen Wohninitiativen“ und zum anderen die „Unternehmerischen Wohninitiativen“. Was bedeutet das? Initiatoren bezahlbarer Wohnraumprojekte sind im ersten Fall die eine Genossenschaft gründenden Menschen, die in ihrer Region feststellen, dass es an bezahlbarem Wohnraum fehlt. Im zweiten Ansatz sind es Unternehmen, die feststellen, dass ihnen Fachkräfte fehlen, die ihrerseits ortsnahen bezahlbaren Wohnraum benötigen. Der alte Gedanke des Werkswohnungsbaus wird hier neu belebt. In beiden Fällen wird den Gemeinden ermöglicht, Fachkräfte zu halten und regional zu binden, neue anzuziehen und auf diese Weise für regionale Attraktivität, florierende Wertschöpfung und soliden Wohlstand und damit zu gesellschaftlichem Zusammenhalt beizutragen.
Wir fühlen uns einem Beitrag zu gesellschaftlichem Zusammenhalt ebenso fundamental verpflichtet und wir sind überzeugt davon, dass die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, sozialen Infrastrukturen und öffentlichen Gemeinschaftsräumen sowie die Entwicklung eines kollektiven Mietrechts und fundierter Beiträge zur Stärkung der hiesigen Wirtschaftsregionen wesentliche Stützpfeiler einer solidarischen Daseinsvorsorge der Menschen sind.
Als Interessierte möchten wir Sie herzlich willkommen heißen und einladen, mit uns gemeinsam diesen Weg zu verfolgen.